Vor dem Softwarekauf mal unter die Haube schauen

Zahlreiche Softwareprojekte müssen abgebrochen werden, weil sich im Laufe der Umsetzung schwere Mängel der gekauften Lösung offenbaren. Besonders bei Transportmanagementsystemen für den intermodalen Containertransport gibt es Kriterien, die unbedingt erfüllt werden müssen.

Dieser Beitrag gibt einige Beispiele und Tipps für die ganz persönliche Checkliste. Ein toller Webauftritt, kühne Behauptungen und vielleicht noch eine beeindruckende Kundenreferenz: Software-Startups gehen in der Regel mit einem gesunden Selbstbewusstsein auf Kundenfang.

Das ist auch im Bereich der Transportmanagementsysteme zu beobachten – und speziell bei Lösungen für den intermodalen Containertransport. Da es sich hierbei um hochkomplexe Prozesse mit diversen Übergabepunkten, Verkehrsträgerwechseln und vielen Schnittstellen handelt, ist bei der Auswahl des passenden Softwareanbieters jedoch Vorsicht geboten.

Aufträge splitten können

Wie beim Kauf eines Gebrauchtwagen sollte man vor der Entscheidung für eine neue Software also dringend „unter die Haube“ schauen. Zu den wichtigsten Checkpoints einer Software für den Containertransport gehört zum Beispiel die Fähigkeit, Aufträge splitten zu können. Ein typischer Import-Auftrag besteht schließlich aus den Elementen Aufnahme, Gestellung und Rückgabe des leeren Containers an das Depot. Die Software muss auf jeden Fall abbilden können, dass der Auftrag im Rahmen der Gestellung auch das Absatteln des Containers erfordert. Das Entladen kann mehrere Tage in Anspruch nehmen, so dass sich die Rückgabe des leeren Behälters entsprechend verzögert. Lösungen wie cs PLAN von cargo support ermöglichen deshalb das Splitten der Aufträge.

Aber auch das Thema Schnittstellen sollte genau unter die Lupe genommen werden. Eine wirklich gute Software für den intermodalen Containertransport verfügt über direkte Anbindungen zu den Auftragssystemen der Reeder, Bahnoperateure und natürlich der Häfen – Stichwort Slotbuchung. Nur so können die Auftragsdaten ohne Medienbruch schnell und fehlerfrei übertragen und weiterverarbeitet werden. Hoch entwickelte Lösungen verfügen sogar über eine Schnittstelle zum Lotsensystem des Hamburger Hafens. Damit sind sämtliche Schiffsankünfte und -abfahrten mit den aktuellen Zeiten bekannt.

Digitaler Frachtbrief

Die Schnittstellen sind zugleich die Voraussetzung für eine papierlose Abwicklung, da allen Beteiligten die jeweils relevanten Daten in digitaler Form vorliegen. Hinzu kommt noch der Wunsch nach einem digitalen Frachtbrief, der hohen Anforderungen an die Sicherheit genügen muss. Nicht ohne Grund werden Container bislang fast ausschließlich von herkömmlichen Frachtpapieren begleitet.

Die Vorbehalte der Spediteure gegenüber dem digitalen Frachtbrief resultieren aus den hohen Warenwerten der Containerladungen, die nicht selten Millionenwerte erreichen. Erst die Blockchain-Technologie hat hier die Voraussetzungen für einen absolut sicheren Gebrauch des digitalen Frachtbriefs geschaffen. cargo support hat einen Prozess definiert, bei dem jeder Frachtbrief einen unverwechselbaren Hashkey erhält, der gemeinsam mit einer Transaktionsnummer an die Blockchain übertragen wird. Eine Blockchain besteht aus einer großen Anzahl von Rechnern, auf denen die codierten Daten der quittierten Frachtbriefe gespeichert werden.

Sicherheit per Hashkey

Der Hashkey wird nach einem genormten mathematischen Verfahren aus den im Frachtbrief enthaltenen Daten errechnet und umfasst 256 Stellen. Jede nachträgliche Änderung am Frachtbrief würde automatisch auch den Hashkey verändern, der dann nicht mehr mit den in der Blockchain hinterlegten Werten übereinstimmen würde.

Nicht zuletzt gehört auch eine integrierte Telematiklösung zu einer wirklich guten Speditionssoftware für den intermodalen Verkehr. Die Smartphones sollten über eine App verfügen, die nicht nur den digitalen Frachtbrief am Display anzeigen kann (Sobald der Empfänger auf dem Touchscreen unterschrieben hat, wird die Datei an die Zentrale gesendet). Die Fahrer-App unterstützt zugleich alle anderen Prozesse wie zum Beispiel die Slotbuchung – die gebuchten Zeitfenster werden via App an die Fahrer übertragen. Zugleich sendet die App die aktuellen Positionsdaten des LKW an die Zentrale und berechnet auf dieser Grundlage Planabweichungen und ETA-Zeiten.

Ganz vorne mit dabei

Es gibt noch einige weitere Punkte, die vor dem Kauf einer Speditionssoftware für den Containertransport beachtet werden müssen. Wenn die genannten Kriterien erfüllt sind, ist die Lösung schon ganz vorne mit dabei. Wenn dann auch noch ein Gesamtpaket mit Disposition, Abrechnung und Auftragsmanagement mitgeliefert wird, kann nicht mehr viel schief gehen.

 

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