Hybridsysteme statt Alleskönner:
Die Nachfrage nach Speditionssoftware wandelt sich

Was den Funktionsumfang des eigenen Transportmanagementsystems anbelangt, findet bei Spediteuren ein Umdenken statt.

Die zentrale Software muss nicht mehr die gesamte Bandbreite aller Auftragsarten abdecken. Stattdessen wird sie bei Bedarf um spezialisierte Systeme ergänzt, die meistens von anderen Anbietern stammen. Die Zukunft der Speditionssoftware wird nicht mehr durch die „Alleskönner-Lösung“, sondern durch Hybridsysteme gekennzeichnet sein, bei denen sich mehrere Transportmanagementsysteme mit ihren jeweiligen Spezialisierungen ergänzen. Mit diesem Setup können Logistikdienstleister schnell und kompromisslos auf Kundenanfragen reagieren, die über den bisherigen Erfahrungshorizont hinausgehen.

Container
Photo by Erwan Hesry on Unsplash

Stückgut, Ladungsverkehr, Seefracht und gerne auch noch ein Modul für Luftfracht. Wenn sich Spediteure für ein neues Transportmanagementsystem entscheiden, sollte die Lösung nach Möglichkeit alle Bereiche abdecken können. Der Wunsch ist verständlich, doch lässt sich die eiserne Linie meist nur mit Kompromissen bei den Funktionalitäten durchhalten. Dies gilt besonders dann, wenn Logistikdienstleister in neue Geschäftsbereiche vordringen wollen.

Hoher Programmieraufwand

Bei den betroffenen Fachabteilungen führt dieses Vorgehen zu Unmut, während die Transportaufträge nicht adäquat gesteuert werden können und Kundenbeziehungen leiden. Spezielle Anforderungen müssen in der Regel für viel Geld programmiert werden und stehen nach dem nächsten Update womöglich nicht mehr zur Verfügung.

Der Containertransport dient hier als gutes Beispiel. Angesichts der zahlreichen multimodalen Schnittstellen entlang der Lieferkette erfordert dieser Bereich weit mehr als nur ein zusätzliches Datenfeld für die Containernummer. Hier sind durchgängige IT-Lösungen gefragt, die entlang der Lieferkette zwischen Verlader, Reederei, Spediteur und Endkunden für maximale Transparenz und einen ungehinderten Datenfluss sorgen. Die Frage nach dem gegenwärtigen Ort der Ware und dem voraussichtlichen Lieferzeitpunkt muss zu jeder Zeit beantwortet werden können.

Per Schnittstelle zum Hybridystem

In den einschlägigen Softwarelösungen wie zum Beispiel cs connect von cargo support stecken bereits etliche Mannjahre an Entwicklungsarbeit, die sich nicht durch ein mehrwöchiges Programmierungsprojekt aufholen lassen. Das Verbinden mehrerer etablierter und ausgereifter Transportmanagementsysteme zu einem Hybridsystem ist hingegen einfach. Eine Schnittstelle lässt sich in der Regel in wenigen Tagen realisieren.

Vor diesem Hintergrund verabschieden sich Spediteure zunehmend von der Idee der „Alleskönner-Software“ und greifen bei Bedarf zu spezialisierten Programmen, die das bestehende Transportmanagementsystem (TMS) an der richtigen Stelle ergänzen. Die Auftragsdaten werden nach wie vor zentral erfasst und über eine Schnittstelle aus dem Hauptsystem übertragen. Jeder Bearbeitungsfortschritt wird zurückgemeldet, so dass die Disposition zu jeder Zeit den Überblick behält.

Fazit: Hybridsysteme haben gegenüber einem einzelnen TMS große Vorteile, da sie ohne Kompromisse und Verzögerungen einen größeren Funktionsumfang abdecken können. Beim Erschließen neuer Geschäftsfelder und Kundengruppen bieten sie die schnellere, professionellere und wirtschaftliche Alternative zur Erweiterung des Stammsystems. Je mehr Logistikdienstleister ihr Portfolio erweitern, um flexibel auf konjunkturelle Schwankungen reagieren zu können, desto größer wird der Anteil solcher Hybridsysteme werden.

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