Was sich bei herkömmlichen Transporten längst durchgesetzt hat, ließ in der Container-Logistik auf sich warten: der elektronische Frachtbrief. Aufgrund der zum Teil sieben- bis achtstelligen Warenwerte eines einzelnen Containers misstraute die Branche der papierlosen Abwicklung. Die Blockchain sorgt jetzt für den Durchbruch.
Wer einen millionenschweren Container an einen Spediteur übergibt, möchte etwas „in der Hand haben“. Das ist verständlich. Gleiches gilt für die Ablieferung. Die Empfangsquittung erfolgte bis dato immer auf dem analogen Frachtbrief, der zugleich als Abrechnungsgrundlage für den Transport fungierte.
Absolut sicher
Der klassische quittierte Durchschlag des analogen Frachtbriefs hatte sich seit Jahrzehnten als unverzichtbarer Begleiter etabliert. Eine schlichte Unterschrift auf einem Display war kein adäquater Ersatz. Erst die Blockchain-Technologie hat hier die Voraussetzungen für einen absolut sicheren Gebrauch des digitalen Frachtbriefs geschaffen. cargo support hat gemeinsam mit den ersten Container-Logistikern einen Prozess definiert, bei dem jeder Frachtbrief einen unverwechselbaren Hashkey erhält. Dieser wird gemeinsam mit einer Transaktionsnummer an die Blockchain übertragen. Eine Blockchain besteht aus einer großen Anzahl von Rechnern, auf denen die codierten Daten der quittierten Frachtbriefe gespeichert werden.
Der Hashkey wird nach einem genormten mathematischen Verfahren aus den im Frachtbrief enthaltenen Daten errechnet und umfasst 256 Stellen. Jede nachträgliche Änderung am Frachtbrief würde automatisch auch den Hashkey verändern, der dann nicht mehr mit den in der Blockchain hinterlegten Werten übereinstimmen würde. Damit ist der digitale Frachtbrief eine der ersten konkreten Anwendungen der Blockchain für die Logistik.
Kontaktlose Übergabe
Neben der Blockchain gehören die Fahrer-Smartphones zu den weiteren wichtigen Voraussetzungen, um den digitalen Frachtbrief in der Containerlogistik hoffähig zu machen. Die Geräte müssen mit der von cargo support entwickelten App cs drive ausgestattet sein, die den digitalen Frachtbrief am Display anzeigen kann. Das vereinfacht nicht nur die Prozesse, sondern hilft in Zeiten von Corona auch beim Reduzieren der Kontakte: Mit der App können die Dokumente jetzt kontaktlos an die Fahrer übergeben werden.
Der Transport- und Abrechnungsprozess ist damit deutlich effizienter: Beim Aufnehmen des Containers ergänzt der Fahrer die Lade- und Abfahrzeiten, der Kunde unterschreibt und Sekunden später erhalten Ladestelle und Auftraggeber via E-Mail den gültigen elektronischen Frachtbrief als PDF-Datei. Das Dokument steht rechtssicher bereit, bevor der LKW die Rampe verlässt.
Schnelle Abrechnung
Ebenso schnell läuft der Prozess beim Entladen: Sobald der Empfänger den elektronischen Frachtbrief auf dem Touchscreen des Fahrer-Smartphones unterschrieben hat, wird die Datei per Mail an die Zentrale gesendet und dort rechtssicher archiviert. Dadurch liegen die quittierten Frachtbriefe unverzüglich vor und können sofort abgerechnet werden. Der Cashflow profitiert.
Fazit: Die hohe Fälschungssicherheit, die in Echtzeit vorhandenen und auswertbaren Daten, das eingesparte Papier und die vereinfachte Abwicklung bis hin zur Abrechnung machen den digitalen Frachtbrief in Kombination mit der Blockchain-Technologie zum klaren Wettbewerbsvorteil.