Digitaler Frachtbrief: Sicher dank Blockchain

Die Blockchain-Technologie ist für viele Logistiker noch ein Buch mit sieben Siegeln, wobei der digitale Frachtbrief einen konkreten Anwendungsfall darstellt.

Das Thema Blockchain ist für viele Logistiker immer noch abstrakt. Für welchen konkreten Zweck lässt sich die Sicherheitstechnologie einsetzen? Ein Beispiel liefern gebrochene Verkehre. Hier sorgt die Blockchain für das zuverlässige bidirektionale Übertragen der Auftragsdaten bis hin zur Kundenquittung – und das mit einem einzigen durchgängigen digitalen Frachtbrief.

Blockchain-Technologie bei cargo support
Blockchain-Technologie in der Logistik (Photo by Hitesh Choudhary / Unsplash)

Softwarehersteller unter Verdacht

Schon lange wird der digitale Frachtbrief gefordert, um am Ende der Transportkette den schnellen Rücklauf der Daten zu gewährleisten. Ohne diese einheitlichen und durchgängigen digitalen Lösungen finden Quittungen nur verzögert oder gar nicht ihren Weg zum Absender zurück. Informationen bleiben bei einem der beteiligten Spediteure hängen oder können dem Kunden nicht mehr zugeordnet werden. Mit einem digitalen Frachtbrief, der auch auf mobilen Endgeräten angezeigt werden kann, ließe sich die Herausforderung bewältigen.

Der digitale Frachtbrief kann das Problem aber nur dann zufriedenstellend lösen, wenn er fälschungssicher ist – und hier kommt die Blockchain ins Spiel. Sie löst das Problem, dass bei gebrochenen Verkehren mit mehreren Beteiligten die Auftragsdaten an jeder Schnittstelle manipuliert werden können. Hier geht es zum Beispiel um die digitale Unterschrift des Empfängers, die jederzeit aus anderen Dokumenten in den Frachtbrief einkopiert werden kann. Im Zweifel stehen auch die Hersteller der Transportmanagementsysteme (TMS) unter Verdacht, die mit ihren Kunden gemeinsame Sache machen könnten.

Neutrale Instanz

Die Blockchain bildet hier eine neutrale und unbestechliche Instanz, die wie ein Notar für eine zuverlässige Geschäftsabwicklung sorgt. Die digitale Unterschrift des Kunden wird elektronisch geprüft und an ein Rechenzentrum geschickt, dort verschlüsselt und an alle Beteiligten der Lieferkette weitergeleitet. Jede nachträgliche Datenänderung verursacht eine geänderte Verschlüsselung, wodurch diese nachvollziehbar und transparent wird.

Um Manipulationen gänzlich auszuschließen, müssen die an diesem Prozess beteiligten TMS-Hersteller ihren Softwarecode offenlegen. Der unter anderem auf Containertransporteure spezialisierte Anbieter cargo support hat diesen Schritt bereits unternommen. Aber damit nicht genug: Für ein hundertprozentig rechtssicheres Verfahren müssen bilaterale Abmachungen zwischen den Beteiligten der Lieferkette getroffen werden. Auch hier wurde cargo support schon aktiv und konnte die Big Player DB Cargo und Maersk ins Boot holen.

Lohnender Aufwand

Fazit: Zum Generieren einer rechtssicheren Blockchain bei gebrochenen Verkehren muss einiges an Vorarbeit geleistet werden. Neben der eigentlichen Technologie sind bilaterale Vereinbarungen und die völlige Transparenz über die eingesetzte Software notwendig. Doch der Aufwand lohnt sich.

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